Gründungs-Impuls vitraya connectors

Wo fange ich an? Am Anfang möchte man sagen, aber das ist nicht ganz so einfach. Ich bin mir fast sicher, dass es keinen punktellen Anfang gab. Denn die Gedanken etwas zu tun, was für mich mehr Sinn machte, als nur die IT hatte ich schon lange. Mit dem Gedanken etwas Eigenes zu initiieren, hatte ich auch schon einige Male gespielt.

warum hat sich vitraya connectors Gemeinschaft gegründet

Aber irgendwie passt hier gut, was Udo Jürgens in dem Lied “Ich war noch niemals in New York” beschreibt. Man hat eine Idee, Lust und Leidenschaft überkommen einen, man sieht eine offene Tür, die steht auch wohl meist wirklich sperrangelweit offen, und man beginnt sich in seinen Luftschlössern zu verlieren. Ich zeichne dann immer ein Bild vom “wie es wohl sein würde” in meinem Kopf. Aber dann kommen sie, die Zweifel, und die Stimmen im Kopf beginnen sich zu melden: „Das geht nicht.“ „Wie kannst du das nur denken?“ „Was werden die anderen sagen?“ „Sei doch zufrieden mit dem was du hast.“ Und meist steige ich die Treppen von meinen Luftschlössern wieder hinunter, und verdränge „New York“. Manchmal läuft so ein Phantasiefilm bei mir in ein paar Minuten ab, manchmal in ein paar Stunden und im besten Fall hat er ein paar Tage gedauert. Es geht bestimmt vielen Menschen auch so ähnlich, zu diesem Phänomen hat jeder seine eigenen Thesen. Für mich bringt es eine Geschichte, die ich einmal aufgeschnappt hab, sehr gut auf den Punkt:

Es gab einen Elefanten, der, nachdem er zwei Jahre lang mit einem Bein an einen Baum gebunden war, auch ohne das hemmende Seil bei dem Baum stehen blieb. Er konnte seine äußere Freiheit nicht sehen und nicht innerlich annehmen.

Ich denk manchmal, dass ich auch ein verdammt braver Elefant war, der ohne Seil bei dem Baum geblieben ist. Ich konnte aber im Gegensatz zu dem Elefanten der Geschichte einen Moment meiner Träumereien nützen und hab mich in Richtung „New York“ in Bewegung gesetzt.

Im Spätherbst 2016 sind ein paar Dinge zufällig zusammengekommen. Im Job habe ich gemerkt, dass ich immer mehr jemanden verkörpern sollte, mit dem ich mich nicht identifizieren konnte. Was meinen Gedanken auch keine Ruh ließ, waren die traurigen Gesichter der Menschen, die mich tagtäglich umgaben. Jeden Tag steige ich mindestens zweimal in eine U-Bahn und nehme die traurigen Gesichter wahr, die oft so leer und in sich versunken wirken.

Dabei ist die U-Bahn in Wien gut ausgebaut, pünktlich, sauber und fährt mittlerweile am Wochenende durchgehend. Die meisten Menschen, die mit ihr fahren, haben einen Job und genug zu essen. Sie leben in einem Land mit einer guten Gesundheitsversorgung, frischer Luft und Wasser, das man einfach aus der Leitung trinken kann. Diese U-Bahn fährt in einem Land, welches zu den 10% der reichsten Länder der Welt gehört und dennoch sieht man da diese traurigen und leeren Gesichter. Beim Gedanken über das Warum fühlte ich mich meist ohnmächtig und wurde deshalb wütend. Der Gedanke aus der Stadt zu fliehen war öfter da, Ich wollte weg von all den traurigen Gesichtern, auf eine Almhütte mit ein paar Ziegen, das war mein Gedanke.

Das Problem ist, ich mag Menschen, bin sehr gerne unter Menschen, soziale Kontakte sind meine Lebensenergie. Also war die Flucht auf die Almhütte eher ein trotziger Gedanke. Bleibt damit nur Abfinden und Akzeptieren? Genau diese Konstellation und Situation war der beste Nährboden, denn manchmal bin schlecht im Abfinden und Akzeptieren, da kommt wohl mein Sturschädl durch.

Am 18. November 2016, führte ein Gespräch mit einem Arbeitskollegen über eine offensichtlich inspirierende Person dazu, dass in meinem Kopf ein paar größere Steine ins Rollen kamen. Denn am 21. November 2016 habe ich meine Rolle gekündigt, ohne zu wissen, was genau ich jetzt tun werde. Noch in der gleichen Woche ist die vitraya Grundidee aus mir aufgetaucht.

Jetzt arbeite ich mit der vitraya connectors-Gemeinschaft dran, dass die Gesichter nach und nach glücklicher und zufriedener werden können. Das dauert wohl noch eine ganze Weile, aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist für mich, dass ich meine ohnmächtige Wut in Tun umgewandelt habe.

Mittels connectors News