HSI – muss das denn wirklich sein?

„Wer braucht bitte die soziale Wirkung von Menschen?“ „Ist das nicht nur etwas für wirklich sozial veranlagte Zeitgenossen?“ „Gibt es da nicht eh schon genug soziale Projekte, Vereine und Gruppen, die sich um die sozialen Themen kümmern?“ „Was bitte schön geht mich das denn an?“

Wer braucht bitte die soziale Wirkung von Menschen?

Mir zieht es da oft den Magen zusammen, wenn ich erlebe wie „Soziales“ von Vielen gesehen wird. Zwei Aussagen haben sich aber neben dem Magenkrampf nachhaltig in meine Gehirnwindungen gebrannt.

Gerade zu Beginn meiner vitraya Reise habe ich mich manchmal bei Startup-Events herumgetrieben und auch versucht, mir bei Experten Inputs zu holen. Womöglich bin ich aber dafür zu alt und die Energie, die da geherrscht hat, mit der fange ich wenig an. Zu oft wirkt es für mich wie ein „Höher-Weiter-Schneller“ Wettbewerb. Zwei Erfahrungen haben mich in diesem Gefühl bestätigt:

Aussage 1: „Soziale Projekte sind super für Förderungen und Awards, taugen aber als Business nicht. In meinen über 10 Jahren habe ich viele davon am Tisch gehabt, keines davon hat je funktioniert und ist ein Geschäft geworden.“

Das hörte in den ersten Monaten, ich war voller Euphorie und Tatendrang. Zweifellos war ein sehr gescheiter Mensch offen und ehrlich zu mir. Damals habe ich das als Angriff gegen meine Idee, meine Ideale und Zugänge gesehen. Mittlerweile weiß ich, dass die Welt oft so tickt und viele Menschen diese Ansicht haben. Sie greifen nicht mich an, verteidigen nur, was die Masse vertritt. 1 ½ Jahre später war ich da schon ein bisschen widerstandsfähiger.

Aussage 2: „Ich verstehe euer Modell nicht. Soll das nun ein soziales Projekt sein oder ein Business, mit dem du auch Geld verdienen willst?“ 

Das war der Kommentar eines Jury Mitglieds einer Startup Pitching Session. Hier war ich nicht mehr so betroffen, denn mir war mittlerweile klarer, dass man irgendwann begonnen hatte, diese beiden Dinge voneinander zu trennen. Man löste den Menschen im Business vom sozialen Wesen und betrachtet die beiden Teile getrennt voneinander.

Manchmal wirkt es auf mich so, dass wir 40 Jahre für unser Business hackeln sollen und dann entdecken, dass wir doch auch soziale Wesen sind. Ich glaube, würden uns Aliens aus der Ferne studieren, wir würden sie mit diesem Verhalten sehr irritieren. Für mich ist das auch mehr als irritierend, denn wir schaden uns mit dieser Trennung nachhaltig.

Aus meiner Sicht haben wir ja gar keine Wahl, ob wir Soziales in unser Leben integrieren wollen oder nicht, oder ob wir über unsere soziale Wirkung nachdenken oder nicht. Wir sind per Definition soziale Wesen. Ohne soziale Interaktion und ohne Beziehungen können wir nicht leben: Wir brauchen eine Mutter, die uns füttert, eine Familie und ein Umfeld von dem wir lernen, Menschen die uns unterstützen unser Potential zu entfalten, Menschen die uns begleiten, Menschen die uns lieben.

Es gibt Menschen, die irgendwann beginnen zu meinen, Soziales gehe sie nichts mehr an. Das ist ein Irrglaube. Es geht nicht darum ob, sondern wie wir unsere soziale Wirkung wahrnehmen, wollen.

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