Nicht noch so eine esoterische Gschicht

„selbstbestimmter zu sein“ und „Für ein gutes Leben“ an den Anfang der vitraya connectors Erzählung zu stellen, ist wohl ein Wagnis. Noch vor ein paar Monaten hätte ich mich nie getraut das so hinzuschreiben. Weder das mit dem guten Leben, geschweige denn dem „selbstbestimmt sein“ einen so präsenten Platz zu geben.

Das liegt wohl an meinen Erfahrungen, meinem Umfeld und meinen Prägungen. Mir geht es da wie wohl vielen anderen auch, zu sehr aus der allgemeinen Meinung auszubrechen fühlt sich unangenehm an und macht Angst. Das Thema „Was sollen die anderen über einen denken?“ ist von Kindheit an immer präsent.

Es gibt immer Vorstellungen davon, wie man ausschauen muss, man sich verhalten muss, was man tun muss, wie die Haare geschnitten gehören… das sind gesellschaftliche Konventionen. Dagegen klingt „Selbstbestimmt sein … für ein gutes Leben“ nach purer Revolution. Wobei diese Worte nicht nur gegen meine Kindheit revoltiert, sondern auch gegen die letzten 20 Jahre meines beruflichen Umfelds.

Immer wieder mache ich die Erfahrung, dass „richtige“ Business Menschen, also die wo es um „etwas geht“, mich mit einem Schmunzeln abtun und meinen: „Ja eh liab, aber lass bitte den Scheiß und mach wieder was Richtiges, also was Wichtiges …“

Wenn ich diesen Menschen nun erkläre, was ich denn mit „selbstbestimmt sein“ meine, dann bin möglicherweise restlos in der esoterischen Ecke abgestempelt.

Bis jetzt hatte ich wohl immer noch zu viel Angst davor, dass mich die „richtigen“ Business Menschen nicht ernst nehmen oder sich über meine Gedanken und meine Vision lustig machen. Aus der Herde auszubrechen heißt, sich angreifbar und verletzbar zu machen. Und den Ausbruch nun offiziell für jedermann sichtbar zu machen, ist ein Risiko und ein Wagnis. Die Angst, dabei falsch verstanden zu werden ist nach wie vor da. Aber das kann ich eh nicht steuern, denn jeder sieht das, was er sehen will.

Ich bin überzeugt, je mehr Zeit wir in selbstbestimmten Phasen leben können, damit der Beziehungsgerechtigkeit mehr Raum geben können, desto glücklicher und zufriedener sind wir als Menschen. Damit schaffen wir die Basis für ein gutes Leben. Ich glaube, ich treibe vitraya auch deshalb voran, um mir selbst dabei zu helfen, weniger in angst-behafteten Rollen unterwegs zu sein und mehr im Selbst sein zu können.

Es geht darum, dass selbstbestimmt für mich viel mehr bedeutet. Ich meine die Zeit, in der unser Tun von unserem eigentlichen Selbst bestimmt ist. Ich dachte lange, ich wäre von meinem Selbst bestimmt. Von wem soll ich denn sonst bestimmt sein? Aber nach und nach ist mir klar geworden, dass ich oft nicht ich selbst war. Ich war Führungskraft, Ehemann, Projektleiter, Freund, Sohn, Vertriebler, Bruder, Consultant usw. Nicht selten war ich in diesen Rollen aus Angst getrieben, aus Angst diese Rollen nicht zu erfüllen. Mehr erreichen zu müssen als jemand anderer, cooler zu sein als jemand anderer. Das kann ganz schön anstrengend und ermüdend sein.

Wenn also vitraya für manche als eine esoterische Geschichte erscheint, dann mag das für sie so sein. Ich kann ja im Grunde nur meine Sicht der Welt darlegen und skizzieren. Mein Tun muss meinem Verständnis für die Welt entsprechen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Denn welches „richtige“ Business kann denn wichtiger sein als jenes, Menschen dabei zu unterstützen, mehr sie selbst zu sein, um damit glücklicher und zufriedener zu werden?

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